Feiertage
Wie auch in anderen Religionen werden in traditionell buddhistischen Ländern bzw. in buddhistischen Gemeinschaften Feiertage begangen. Mit diesen wird in besonderer Weise an wichtige Inhalte der buddhistischen Lehre erinnert oder den geistigen Lehrern gedacht.
- Wichtige buddhistische Feiertage sind:
- Neujahr – nach traditionellen asiatischen Mondkalendern
Symbol des Neubeginns: Schulden werden abbezahlt, das Haus geputzt und andere Reinigungsrituale durchgeführt. Tempelbesuche, Wunschgebete und symbolische Gaben an den Buddha bzw. den spirituellen Lehrer sollen das positive Karma (innere Verdienste) in den Tagen um den Neujahrstag herum verstärken. In den Ländern des südlichen Buddhismus etwa Mitte April, in Nord- und Ostasien Ende Januar bis Mitte Februar.- Varianten:
- Losar (Tibetisches Neujahr, Ende Januar bis Mitte Februar)
- Têt (vietnamesische Traditionen, ca. Mitte Februar, zeitgleich mit chinesisch Neujahr)
- Songkran-Fest (Thailand, ähnlich „Wasser-Fest“ in Kambodscha, Laos, ca. Mitte April)
- Vesakh – prominentester Feiertag für Buddhisten weltweit
Geburt, Erleuchtung und Ableben des historischen Buddha (Vollmond im Mai oder Juni)
In den meisten buddhistischen Ländern Asiens ist Vesakh ein nationaler Feiertag. Die Vereinten Nationen (UNO) haben Vesakh vor einigen Jahren als offiziellen weltweiten Feiertag anerkannt. - Tschökhor Dütschen – Lehrrede des historischen Buddha über die Vier Wahrheiten (ca. Mitte Juli, tibetische Traditionen)
- Ullambana – Ahnendankfest im vietnamesischen Buddhismus (Vollmondtag des siebten Monats, Ende August/Anfang September)
Rituale und Tänze, insbesondere für verstorbene Ahnen, drücken Dankbarkeit für die Leistungen früher Generationen aus und sollen Leidenden in niedrigen Daseisnbereichen zu besseren Wiedergeburten verhelfen. Laternen werden aufgestellt oder zu Wasser gelassen.
Japanische Variante: Obon-Fest (Mitte Juli oder Ende August bis Mitte September)
Der Feiertag ist entfernt vergleichbar mit dem christlichen Allerseelenfest (2. November) - Pavarana – Ende von Regenzeit den klassischen herbstlichen Zurückziehungen (Vassa, Vollmondtag Oktober oder November, Länder des südlichen Buddhismus,): Ordinierte erhalten mit der Kathin-Zeremonie neue Roben, Lichterzeremonien.
- Lhabab Dütschen – Herabstieg des Buddha aus dem Götterhimmel (Ende Oktober/Anfang November, tibetische Traditionen)
- Geburtstage hoher Lehrer (sowohl historische als auch der Zeitgeschichte, z.B. Dalai Lama, Guru Rinpoche)
Entsprechend den Staatsverträgen mit anderen Religionsgemeinschaften sollte die Möglichkeit geprüft werden, ob buddhistische Schüler an Feiertagen von der Schulpflicht befreit werden können bzw. buddhistische Arbeitnehmer einen Urlaubstag nehmen dürfen.
Übersicht ausgewählter Feiertage im Interreligiösen Feiertagskalender des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge – siehe hier
Kontakt:
Buddhistische Feiertage: Carola Roloff, carola.roloff@brghamburg.de