Herzlich Willkommen

Hamburg gilt als eine Hochburg des Buddhismus in Europa. Vor über hundert Jahren wurde hier die erste buddhistische Gemeinschaft gegründet. Heute existieren in unserer Stadt mehr als 50 buddhistische Zentren und Gruppen verschiedener Schulen, die unterschiedliche Zugänge zur Lehre Buddhas bieten. Sie entstammen allen wichtigen Traditionen, die weltweit vertreten sind. Auch an der Universität ist der Buddhismus Forschungsgegenstand – sowohl am Numata-Zentrum für Buddhismuskunde als auch an der Akademie der Weltreligionen.

Der Buddhismus ist Teil des geistig-kulturellen Lebens in der Hansestadt. Buddhistische Zentren und Gruppen bieten nicht nur Meditationen, Zeremonien und Lehrveranstaltungen in der jeweils eigenen Tradition, sondern engagieren sich auch in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Beispiele: Seelsorge, praktische Hilfe, Wohnprojekte, Sterbebegleitung, therapeutische Angebote, Beteiligung am Religionsunterricht an Schulen. Besonders bei asiatischen Buddhisten stehen, neben der religiösen Praxis, Integration, Sozialarbeit, Spracherwerb und die Pflege der Kultur ihrer Herkunftsländer im Vordergrund.

Die unterschiedlichen buddhistischen Zentren feiern nicht nur regelmäßig zusammen Vesakh – den Geburts-, Erleuchtungs- und Sterbetag des historischen Buddha – sondern verwirklichen vermehrt weitere, gemeinsame Projekte. Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg bemüht sich zurzeit darum, mit dem Hamburger Senat einen Grundlagenvertrag abzuschließen, um die Anerkennung der buddhistischen Vereinigungen als Religionsgemeinschaft zu erreichen. In mehreren westlichen Ländern sind buddhistische Organisationen bereits als Religionsgemeinschaften staatlich anerkannt.

Auf den nächsten Seiten finden sich viele Informationen zu diesem Thema.

 

Aktuelle Meldungen

Buchveröffentlichung

27. Januar 2023

Buddhistischer Religionsunterricht –
Bestandsaufnahme und Perspektiven

Dieser Band wirft ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation des Buddhismusunterrichts an Schulen in Deutschland. Erörtert werden sowohl Schwierigkeiten als auch Perspektiven, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung fachdidaktischer Methoden, die Bereitstellung authentischer Unterrichtsmaterialien und die Qualifikation von Lehrkräften.
Link zum Verlag

Buch von Carola Roloff,  Thorsten Knauth (Hrsg.)

Dr. phil. Carola Roloff ist seit 2018 Gastprofessorin für Buddhismus an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg und für die BRG Ansprechperson und Vertreterin in Fragen des Religionsunterrichtes in Hamburg.


Nachruf des Vorstandes der Buddhistischen Gesellschaft auf Norbert Rindo Hämmerle

10. Januar 2023

aus : Buddhistische Monatsblätter
Norbert Rindo Hämmerle 6.12.1945 – November 2022

Norbert Rindo Hämmerle (in schwarz) beim Vesakhfest Hamburg 2015

Norbert Rindo war lange Jahre Mitglied in der Buddhistischen Gesellschaft. Er traf sich dort mit anderen Praktizierenden in der Soto-Zen-Tradition und leitete diese Gruppe als Zen-Priester. QiGong bot er nicht nur vor diesen Terminen an, sondern hat es auch bei einigen VesakhFesten den Besuchern näher gebracht.
Von Wiebke Jensen übernahm er 2014 bis zu seinem Tod verantwortlich die Redaktion der „Buddhistischen Monatsblätter“ und veröff entlichte dort viele Artikel und Buchrezensionen. Von 2018 bis 2022 war er in der Position des 2. Vorsitzenden für die BGH tätig.
Große Worte im Zusammenhang mit der eigenen Person lagen nicht in seiner Natur, aber vielleicht ist das hier Geschriebene dazu angetan, ihn ein wenig zu spüren, sein Lachen zu hören, den manchmal sehr strengen und manchmal auch sehr verschmitzten Gesichtsausdruck zu sehen, seine Gradlinigkeit und Herzlichkeit wert zu schätzen, das eigene Kopfschütteln über seine ab und zu auftretende Sturheit heute mit Kopfschütteln zur Kenntnis zu nehmen, seine Unbeirrtheit auf dem Weg des Buddha als Ansporn zu verstehen, sein soziales Engagement weiter zu tragen, und ihn darüber hinaus einfach auch „nur“ zu vermissen.
Der Vorstand der Buddhistischen Gesellschaft Hamburg


Ein Gespräch mit Prof. Ulrich Dehn über die Gegenwart & Zukunft von Glaubensgemeinschaften.

29. November 2022

Glaubensgemeinschaften – ob große oder kleine – führen in den westlich-säkularen Gesellschaften Europas mittlerweile ein Nischendasein.
Sie bestimmen weder öffentliche Diskurse noch private Gespräche. Was also könnte nun ihre Rolle und Aufgabe sein? 

Wir diskutieren diese Fragen am Beispiel der Soka Gakkai Gemeinschaft. Daraus wollen wir aber Erkenntnisse finden, die für alle inspirierend sind, die sich zu einem bestimmten Glauben bekennen. Oder auch zu keinem.

Ulrich Dehn ist Theologe und Religionswissenschaftler und seit Jahrzehnten im interreligiösen Dialog engagiert. Er befasst sich unter anderem mit Fragen der christlichen Ökumene, aber auch mit den neueren buddhistischen Glaubensgemeinschaften Japans.

In seinem neuesten Buch porträtiert er die relativ junge Glaubens-gemeinschaft Soka Gakkai, auf sie werden wir uns im Gespräch immer wieder beziehen. Auch sieht er Parallelen zwischen dem Reformator Martin Luther und Nichiren, dem Erneuerer des japanischen Buddhismus im 13. Jahrhundert. Beide Figuren haben ihre „Stammreligion“ erneuert – mit Auswirkungen bis heute. Dieser Dynamik der Erneuerung von alten Religionen wollen wir an diesem Abend nachgehen. 

Durch das Gespräch führt Armin Jäger.
Wann: Donnerstag, 8. Dezember 22 um 19:30 Uhr
Wo: Stahltwiete 10, 22761 Hamburg
Veranstalter SGI-D. e.V. Nord


Freudige offizielle Aufnahme der Vietnamesischen Gemeinde bei der Mitgliederversammlung der BRG Hamburg

26. September 2022

Am Samstag, den 26.09.2022 fand in den Räumen des Kulturzentrums der SGI-D (Soka Gakkai International  Deutschland) die jährliche Mitgliederversammlung der BRG Hamburg statt.

In freundschaftlicher Atmosphäre und mit Freude darüber, dass diese nun seit über zwei Jahren im Onlineformat endlich wieder live abgehalten werden konnte, trafen sich die Vertreter:innen der Mitgliedsgemeinschaften, um die Aktivitäten des Jahres zu reflektieren, Entscheidungen zu treffen und den Vorstand zu bestätigen und zu entlasten.

Die Themen Vesakhfest, Anerkennung als Religionsgemeinschaft, Beteiligung am Religionsunterricht, Seelsorge, Interreligiöser und intrabuddhistischer Dialog wurden besprochen. Einstimmig wurde auch beschlossen, der Europäischen Buddhistischen Union (EBU) als assoziiertes Mitglied beizutreten, sobald dort die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen wurden.

Ebenfalls einstimmig und voller Freude wurde auch die Aufnahme der Vereinigung der Buddhistischen Vietnam-Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland (V.B.V.F.e.V.) zur BRG Hamburg bestätigt. Die Aufnahme bedeutet eine zahlenmäßige Vergrößerung der BRG. 2022 hatten die acht Mitgliedsgemeinschaften 3447 Mitglieder in und um Hamburg. Die vietnamesische buddhistische Gemeinde hat rund um Hamburg ca. 20.000 Mitglieder und betreibt als Herzstück ihrer buddhistischen Glaubensaktivitäten die Pagode BAO QUANG in Hamburg Billbrook. Um die 2000 praktizierende Buddhisten sind dort aktive und regelmäßige Teilnehmer:innen der Gemeindeaktivitäten.

Die Mitgliedsgemeinschaft Shambala e.V. hat sich 2022 aufgelöst und ist daher nicht mehr Mitglied bei der BRG Hamburg.


Stellungnahme zur ARTE Dokumentation „Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung“

25. September 2022

Am 13.09.2022 hat der Sender arte die Dokumentation „Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung“ von Elodie Emery und Wandrille Lanos (Frankreich, 2022) im Rahmen eines Themenabends „Religion – Macht oder Missbrauch“ ausgestrahlt.

Die Dokumentation berichtet über Fälle von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt innerhalb einiger tibetischen Schulen des Buddhismus. Innerhalb der BRG ist sowohl über die Dokumentation als auch über das Thema ausführlich gesprochen worden. Es gibt unterschiedliche Einschätzungen zu den Darstellungen in der ausgestrahlten Dokumentation. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Diskussionen rund um die Dokumentation sind in vielen Beiträgen auch im Netz zu finden. Die BRG erklärt die uneingeschränkte Solidarität und ihr Mitgefühl mit den Opfern von Ausnutzung und Machtmissbrauch. Es müssen alle Schritte unternommen werden, um Fehlverhalten zu benennen, Täter zur Verantwortung zu ziehen und schützende Mechanismen für alle Ausübenden des Buddhismus zu entwickeln. Inhaltlich schließt sich die BRG vollumfänglich der Stellungnahme der Europäischen Buddhistischen Union an, die hier im Original verlinkt wird.

Stellungnahme der Europäischen Buddhistischen Union

Inoffizielle Übersetzung der Stellungnahme: ARTE-Dokumentation „Das Gesetz des Schweigens“

Die Europäische Buddhistische Union verurteilt jede Form von Missbrauch.
Kürzlich wurde auf ARTE ein Dokumentarfilm über sexuellen, körperlichen und finanziellen Missbrauch in einigen buddhistischen Gemeinschaften ausgestrahlt.
Die EBU bekräftigt ihre früheren Erklärungen und Verpflichtungen (2018 und 2020) wie folgt:
In einem spirituellen Kontext, wie in jedem anderen, kann es zu unangemessenem Verhalten kommen, einschließlich Missbrauch jeglicher Art. Das war schon immer so, in vielen Ländern und in vielen religiösen und spirituellen Traditionen. Traurigerweise gilt dies auch heute noch und buddhistische Gemeinschaften sind da keine Ausnahme. Wir teilen mit großem Bedauern das Leid der Opfer von Übergriffen durch buddhistische Lehrer und Führer.
Seit vielen Jahren ist klar, dass es zu schwerwiegenden Verstößen gegen die Unversehrtheit gab und in einigen Fällen Straftaten begangen wurden. Eine starke Hierarchievorstellung, ein starker Gemeinschaftssinn, gemeinsame Glaubensgrundsätze und ein aufrichtiges Engagement können zu einem gesunden spirituellen Umfeld beitragen aber genauso zu ungesunden Beziehungen und damit zu ernsthaftem Unheil für Erwachsene und Kinder führen.
Die Leidtragenden sind eindeutig die Opfer von derartigen Übergriffen. Sie sind auch traumatisiert durch die mangelnde Bereitschaft und/oder Unfähigkeit der Einrichtungen und ihrer Leiter, Missbrauchsfälle adäquat anzugehen oder zu verhindern und stattdessen zu versuchen, sie zu vertuschen. Dies ist zudem äußerst schädlich für das Ansehen und die Lehre des Buddhismus im Westen.
In der Lehrbeziehung befindet sich der Lehrer in einer Position mit mehr Macht und Verantwortung als der Schüler. Wir empfehlen dringend, dass sexuelle Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern entweder klar definierten und wirksam angewandten Maßnahmen zur Verringerung des Risikos des Machtmissbrauchs unterliegen oder ganz verboten sind.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass die einzelnen Lehrkräfte allein möglicherweise nicht in der Lage sind, derartige Probleme wirkungsvoll anzugehen egal wie hoch ihre spirituelle Position ist.
Als buddhistische Organisationen sind wir auch selbst dafür verantwortlich, ein Umfeld zu schaffen, das für Schüler, Studierende und Lehrer gleichermaßen sicher ist.
Der erste Grundsatz der buddhistischen Ethik lautet, Schaden zu vermeiden. Dies wurde in der Geschichte des Buddhismus immer wieder betont.
Wir rufen alle buddhistischen Organisationen auf, ernsthafte Verstöße gegen die ethischen Gebote und das Gesetz durch ihre Lehrer und Führer ehrlich und wirksam zu benennen und denjenigen mit ernsthaftem Mitgefühl zuzuhören, die sich verletzt und ungehört fühlen.
Wie auf der Jahreshauptversammlung der EBU am 24. September 2022 beschlossen, sind alle unsere Mitgliedsorganisationen verpflichtet, einen eigenen Ethikkodex und ein Beschwerdeverfahren zu entwickeln, umzusetzen, zu veröffentlichen und regelmäßig zu überprüfen. Viele Mitgliedsorganisationen haben diese Verfahren bereits eingeführt, und denjenigen die dies noch nicht umgesetzt haben, bieten wir unsere Unterstützung an.

Europäische Buddhistische Union
Jahreshauptversammlung


10. Interreligiöser Frauenbegegnungstag, Sonntag 28. August 2022, 9.30 – 16.15 Uhr

23. August 2022

Was bedeutet Frieden? Wann beginnt Frieden und wo endet er? Welche Antworten bieten die Religi­onen auf die Frage nach Frieden? Angesichts von Krieg und humanitären Krisen machen wir uns als Frauen gemeinsam stark für die Weltgemeinschaft. Frieden ist möglich!

Anlässlich des zehnten Interreligiösen Frauen-Be­gegnungstags laden wir zu einem Sternweg ein, auf dem jeweils drei religiöse Gemeinschaften besucht werden und gelebter Glaube praktiziert wird. Im Di­alog mit den Gastgeber*innen vor Ort erfahren wir, wie Frieden in den verschiedenen Glaubensgemein­schaften verstanden und gelebt wird. Die Wege kön­nen zu Fuß und/oder mit öffentlichen Verkehrsmit­teln zurückgelegt werden.

Am Ende des Sternweges treffen sich die Teilneh­merinnen aller Routen im Islamischen Zentrum an der Alster. Ein gemeinsames Mittagessen bietet die Gelegenheit, über die Erlebnisse am Vormittag ins Gespräch zu kommen. Nach Mittagsgebet und Mantrasingen steht im Zentrum des Fishbowls die Frage „Wie kann Frieden gelingen und praktiziert werden?“. Der Tag endet mit einem gemeinsamen Segensritual und einem interreligiösen Friedengebet.

Infoflyer zum 10. Interreligiöser Frauenbegegnungstag


Herzlich Willkommen Pagode Bao Quang!

9. August 2022

Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg begrüßt ein neues Mitglied: die vietnamesische Pagode Bao Quang ist beigetreten. Wir freuen uns sehr darüber, jetzt noch enger mit unseren vietnamesischen Schwestern und Brüdern verbunden zu sein. Die Pagode Bao Quang in Hamburg-Billbrook betreut die vietnamesischen Buddhisten in Hamburg und Umland. Sie wurde 1984 durch die Nonne Thich Nu Dieu Tam gegründet. An ihrem heutigen Standort an der Bille befindet sie sich seit 2008 und ist eines der größten buddhistischen Nonnenklöster Deutschlands. Gegenwärtig steht die Pagode unter der Leitung der Ehrwürdigen Nonne Tue Dam Nghiem.

Die Pagode gehört der vietnamesischen Lam Te-Richtung an, die ihrerseits vom chinesischen Linji-Buddhismus abstammt. In ihr werden Rezitation, Meditation und Reine Land-Praxis verbunden. Neben der Vermittlung der buddhistischen Lehre nimmt die vietnamesisch-buddhistische Gemeinde auch soziale und integrative Funktionen wahr.

http://www.baoquang.de/de/


VESAKHFEST 2022

29. Juni 2022

Nach nunmehr zweijähriger pandemiebedingter Pause fand am 15. Mai 2022 endlich wieder ein gemeinsames traditionsübergreifendes Vesakhfest in Hamburg statt.

Im Kulturzentrum der SGI-D in Altona-Bahrenfeld fanden sich an diesem sonnigen Tag von 11.00 Uhr bis 17:00 Uhr Vertreter:innen von verschiedenen buddhistischen Zentren und Gemeinschaften Hamburgs zusammen und feierten diesen für Buddhisten besonderen Festtag gemeinsam. Unter dem Motto „Verbundenheit und Frieden“ wurde sich im ersten Teil der Veranstaltung Zeit genommen für einen intensiven Austausch zu dem Thema. Inspiriert von einem Podiumsgespräch mit sechs Vertreter:innen unterschiedlicher Schulen wurde sich in kleinen gemischten Gruppen weiter traditionsübergreifend darüber ausgetauscht, wie das Gefühl der Verbundenheit durch die buddhistische Praxis und Lehre geöffnet und verstärkt werden kann und welche Bedeutung die damit verbundene Erfahrung für den nachhaltigen Aufbau von Frieden hat.

Im zweiten Teil wurde gemeinsam meditiert und die Teilnehmer:innen haben sich dabei auf die unterschiedlichen Methoden und Herangehensweisen der Schulen eingelassen. Schon in der Vorbereitung wurde diesmal deutlich, dass ein großer Wunsch besteht, diesen Part gemeinsam zu gestalten und zu erleben.

Gerahmt von einem Eröffnungsteil und kulturellen Beiträgen war es für die Teilnehmer:innen insgesamt eine besondere Erfahrung nach der langen Zeit der Pandemie, live zusammen zu kommen und das so wichtige und aktuelle Thema „Verbundenheit und Frieden“ zu vertiefen und erlebbar zu machen.

Von der Bezirksleitern von Altona kamen die folgende Grußworte, die durch die Erwähnung der Altonaer Deklaration mit Werten erfüllt waren, die auch unter den Teilnehmer:innen und in den buddhistischen Gemeinschaften geteilt werden.

Grußwort von Dr. Stefanie von Berg (Bezirksamtsleitung Altona)

Liebe Anwesenden,

auch wenn ich heute nicht hier bei Ihnen sein kann, so möchte ich dennoch ein paar Worte zum diesjährigen Vesakhfest übermitteln. Das Vesakhfest, es ist nicht „nur“ der höchste buddhistische Feiertag. Das Fest bietet vor allem auch Buddhisten in Europa die Möglichkeit, den Buddhismus hier sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Das schätze ich sehr, denn dadurch werden unsere menschliche Vielfalt und unsere religiöse Diversität einmal mehr deutlich. Wir in Altona leben diese Vielfalt und stehen dafür bereits seit Jahren ein – nicht zuletzt mit unserer Altonaer Deklaration:

Wir in Altona…

…sind für eine freie und demokratische Gesellschaft.

…begegnen gerne neuen Menschen.

…repräsentieren Vielfalt und engagieren uns gegen Diskriminierung.

…begegnen jedem Menschen mit Respekt und Toleranz.

…glauben an die Gleichwertigkeit aller Menschen.

…sehen in Vielfalt Chancen und keine Risiken.

…begegnen jedem Menschen offen und ohne Vorurteile.

Die Altonaer Deklaration soll ein Muster dafür sein, wie wir in Altona, in Hamburg, überall auf der Welt miteinander leben wollen. Und zwar unabhängig davon, welche Lebenserfahrung und Identität wir haben – wir sind alle gleich, alle Menschen. Die Altonaer Deklaration soll zu einem konstruktiven Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft beitragen. Respekt und die Bereitschaft zur Verständigung sind dafür erste gute Grundlagen – in Altona, in Hamburg, überall auf der Welt.

Liebe Anwesenden, ich freue mich, dass Sie heute so offen dieses religiöse Fest feiern. Genießen Sie den Tag, genießen Sie das Beisammensein – denn gemeinsame Stunden sind so wertvoll. Und wenn ich mir zum Abschluss meiner Worte einen Wunsch erlauben darf:

Leben Sie auch nach diesem Festtag Ihre Religion aus – und füllen Sie unsere Altonaer Deklaration damit weiter mit Leben.

Vielen Dank.

Ihre Dr. Stefanie von Berg


BRG-Mitgliederversammlung tagt online und ernennt einen Buddhistischen Rat

24. November 2020

Buddhistischen Rat
Die Mitglieder des Buddhistischen Rates: Yoshiharu Matsuno, Lama Martina Weber und Hans-Peter Rositzki

Die diesjährige Mitgliederversammlung der BRG Hamburg fand am 1. November per Zoommeeting statt. Nach der Begrüßung durch das Vorstandsmitglied Anette Wiencke-Naniwa gab es eine Einführungszeremonie, die von Oliver Petersen angeleitet wurde. Neben den üblichen Regularien, wie Berichte des Vorstands, des Schatzmeisters und der Rechnungsprüfer gab es auch einige inhaltlich interessante Themen.
In der Satzung der BRG ist die Möglichkeit festgelegt, einen „Buddhistischen Rat“ zu ernennen, der den Vorstand bei der Entwicklung der Religionsgemeinschaft sowie in fallweise vom Vorstand vorgebrachten religiösen Angelegenheiten beraten soll. Nach langer Vorbereitung wurden die neuen Ratsmitglieder nun auf der MV vorgestellt.

Dem Buddhistischen Rat gehört Lama Martina Weber an, die im TTC Hamburg und auch in anderen Zentren der Karma Kagyü Tradition Vorträge, Meditationen und Seminare leitet. Aus der Soka Gakkai Tradition (SGI-D) stammt der Japaner Yoshiharu Matsuno, der in seiner Gemeinschaft als Lehrmeister und Seelsorger praktiziert. Das dritte Ratsmitglied ist Hans-Peter Rositzki (Dharmaname: Hea Kang), Mitglied und Dharmalehrer in der Yun Hwa Sangha (World Social Buddhism). Das Gremium ist in seiner Arbeit unabhängig und kann sich auch ohne Auftrag mit aus seiner Sicht relevanten Themen beschäftigen. Vom Rat ausgesprochene Empfehlungen hat der Vorstand den Mitgliedsgemeinschaften bekannt zu geben.
Ein weiteres Thema war ein aktuelles Projekt, das den Kontakt zu anderen buddhistischen Gemeinschaften stärken soll und künftig auch Zusammenarbeit im Rahmen von assoziierten Gemeinschaften bieten soll. Hierüber werden zu einem späteren Zeitpunkt weitere Einzelheiten mitgeteilt.
Trotz der Corona-Einschränkungen hat die Mitgliederversammlung erfolgreich alle anliegenden Themen abgearbeitet und einige wichtige Entscheidungen getroffen.


Erklärung der Buddhistischen Religionsgemeinschaft zur antisemitischen Attacke in Hamburg

6. Oktober 2020

Mit tiefer Betroffenheit haben wir am 4. Oktober 2020 die Nachricht vom antisemitischen Angriff auf einen Gläubigen vor der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hamburg aufgenommen. Dies erfüllt uns mit Trauer und Empörung. Wir möchten der Jüdischen Gemeinde versichern, dass wir mit Mitgefühl und Solidarität an ihrer Seite stehen. Wir denken an das Opfer des Angriffs und an alle Mitglieder*innen der Gemeinde, die sich durch diese Tat verunsichert und bedroht fühlen.

Wie jede Form des Rassismus, ist besonders der Antisemitismus eine verabscheuungswürdige Ideologie, die unsere Demokratie und das respektvolle Miteinander bedrohen, die den Kern unserer Gesellschaft ausmachen. Dieser Bedrohung müssen sich die Religionsgemeinschaften und andere Akteure der Zivilgesellschaft in Einigkeit entgegenstellen. Und zwar nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Wir als Buddhistische Religionsgemeinschaft werden jede Maßnahme und jedes Projekt unterstützen, die diesem Ziel dienen.

der Vorstand der BRG Hamburg


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