Vesakh 2013 einmal anders: Buddhistische Feiern auf der Internationalen Gartenschau

Es war eine Feier außerhalb der Reihe und hatte ein anderes Format als zuvor. Am 25. und 26. Mai 2013 wagten Hamburger Buddhisten den Sprung über die Elbe und feierten Vesakh – das bedeutendste Fest in der buddhistischen Welt – im Rahmen der Internationalen Gartenschau (igs 2013) im Stadtteil Wilhelmsburg.

Gäste der Grünausstellung hatten an gleich zwei Tagen die Möglichkeit, bei Vorträgen und anderen Angeboten mit der Lehre des Buddha auf Tuchfühlung zu gehen. Indes: Es gab ergiebigen Mairegen statt Besucherströme. So wurde es eher beschaulich: Buddhisten verschiedener Stilrichtungen feierten in nahezu familiärem Ambiente, interessierte Gartenschau-Besucher gesellten sich bei Veranstaltungen dazu.

Hintergrund für die Feier war das Projekt
‚Welt der Religionen‘: Eine interreligiöse Grünanlage, die im westlichen Bereich des Gartenschau-Parks auf einem ehemaligen Friedhofsgelände eine angelegt worden war.

Der in seiner Art einmalige Themengarten sollte stellvertretend den Wunsch nach Harmonie und Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen zum Ausdruck bringen.

Unter der Überschrift „Im Reinen Land der Buddhas“ vereinte der buddhistische Garten auf einer Fläche von etwa 900 Quadratmetern vielfältige Symbole, die für Frieden, Freiheit und Entwicklung des Geistes stehen: eine lebensgroße Buddha-Statue, ein Meditationspfad, bunte Segensfahnen, farbenfrohe asiatische Lampions, ein kleiner Lotusteich und die internationale buddhistische Flagge.

Erfahrene Buddhisten aus Hamburg lieferten die Ideen für den „Garten der Stille“, der von einer über 40 Meter langen, geschwungenen Wand aus Gabionen umgeben wurde. Mit ihren Steinen im Drahtkorb repräsentierte sie eine Mani-Mauer mit Wünschen für das Wohl aller Wesen.

Für die Zeit der Gartenschau (26. April bis 13. Oktober) hatte die igs GmbH die an der ‚Welt der Religionen‘ beteiligten Vereinigungen eingeladen, Veranstaltungen auf dem Areal durchzuführen. Eine Konzertbühne mit Technik sowie der Saal der ehemaligen Friedhofskapelle standen dafür eigens zur Verfügung.

Für die Vesakh-Feier wurde just dieser dankbar genutzt: für Vorträge und geleitete Meditationen, sowie eine tibetische Puja mit Lama Drime Dawa (TTC Hamburg).

Auch der französich-persisch-hamburger Universalkünstler Sina Vodjani gab hier ein wunderschönes Konzert.

Der Auftritt von Kristina Bischoff und Band musste wetterbedingt abgesagt werden. Er wurde später zweifach, im Rahmen der musikalischen Abendreihe, an Terminen im Juli und September nachgeholt.


Vortrag mit Lama Drime Dawa (Theksum Tashi Chöling – TTC Hamburg) in der Kapelle

Auf beste Resonanz stieß eine Podiumsdiskussion mit langjährigen Praktizierenden und anerkannten buddhistischen Lehrern aus verschiedenen Traditionen.

Unter der Leitfrage „Ist Buddhismus eine Religion?“ schilderten Dr. Kurt Matyas (Buddhistisches Zentrum der Yun Hwa Denomination Wien), Christoph Roethel (Zen-Institut Deutschland) und Hinrich Vollmer (Buddhistisches Zentrum Schwarzenberg/Allgäu der Karma Kagyü-Linie), wie der Buddhismus jeweils ihr Leben veränderte. Oliver Petersen (Tibetisches Zentrum Hamburg) berichtete von interreligiösen Begegnungen, die ihn inspiriert hätten. Er stellte aber auch klar: „Es gilt das Grundgesetz – daran führt kein Weg vorbei.“


Klassische Schwingungen: Tara-Puja mit Angehörigen des TTC Hamburg

Rund um den buddhistischen Garten fanden im Rahmen der igs 2013 weitere Veranstaltungen statt.

Ein großer Erfolg war das vietnamesische Ahnenfest Anfang September bei bestem Wetter. Die neue Äbtissin der Pagode Bao Quang, Ehrw. Thich Nu Tue Dam Nghiem, leitete eine Ulambana-Zeremonie, die erstmals in Europa in solch öffentlichem Rahmen stattfand.

Besucher hörten Vorträge aus verschiedenen Traditionen und erlebten eine Aufführung des Ein-Personen- Theaterstückes „Milarepa“ mit Peter Woy.

Vietnamesische Jugendliche brachten ein mehr als einstündiges Kulturprogramm auf die Bühne.


Felix Baritsch (Tibetisches Zentrum Hamburg) moderierte eine interessante Talkrunde

Diesmal gemütliche Runde statt großer Bühne: Sina Vodjani

Ulambana-Zeremonie zum Ahnenfest am 7. September 2013

Gartenschaubesucher fühlten sich wohl im „Garten der Stille“. Dies ergaben Interviews.

An vielen Tagen waren buddhistische Ansprechpartner vor Ort.

Insbesondere Denia Rositzki (Hamburger Zentrum der Lotussangha/Yun Hwa Domination) stand oft zur Verfügung und beantwortete Fragen. Zuweilen kamen mehrere hundert Gäste pro Stunde.

Der buddhistische Garten bleibt nach Beendigung der igs 2013 in vereinfachter Form als Bestandteil des Wilhelmsburger Inselparks erhalten. Lage: Nahe dem Parkeingang an der Georg- Wilhelm-Straße.


Qi Gong zum Mitmachen mit ‚Rîn Do‘ Norbert Hämmerle,
(Zengemeinschaft Stilles Wasser),
Ahnenfest 7. September 2013

Kurzvortrag von Michael den Hoet
(Buddhistisches Zentrum der Karma Kagyü-Linie Hamburg),
Ahnenfest 7. September 2013

Die Jugendgruppe der Pagode Bao Quang
stellte ein Kulturprogramm auf die Beine,
Ahnenfest 7. September 2013

Die ehrwürdigen Nonnen der Pagode Bao Quang
mit spirituellen Freunden,
Ahnenfest 7. September 2013

Beeindruckte als Darsteller
im Theaterstück „Milraepa“: Peter Woy,
Ahnenfest 7. September 2013

Häufig präsent und für viele igs-Besucher das Gesicht des buddhistischen Gartens: Denia Rositzki (Lotussangha/Yun Hwa Denomination Hamburg)

Szenerie ‚Garten der Stille‘, igs2013

Beim ‚Buddhist Thanksgiving‘ leuchteten zur Feier des Tages die Lampions, 19. September 2013

Auch nach Ende der Gartenschau weht die internationale buddhistische Flagge über dem Inselpark Wilhelmsburg

Fotos: Rudolf Hennemann, Denia und Hans Rositzki, Tuan Van Cong, Michael den Hoet

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